Berliner Staudenmarkt war gestern wieder angesagt, bei kühlen 7,5 ° C und einem leichten Wind, der alles noch unangenehmer gestaltete, warteten wir Punkt 9 Uhr am Haupteingang des Botanischen Gartens auf seine Eröffnung und auf eine Kollegin, die uns begleiten wollte. Am Einlass standen wir dann eine Viertelstunde und diskutierten, ob der Berliner Botanische Garten einen Haupteingang hat. Hat er nicht, denn die Kollegin trafen wir dann auf dem Weg zum gegenüberliegenden zweiten " Haupteingang", wo sie bereits schon seit einer halben Stunde stand...und uns im Vorfeld sogar einen Parkplatz freigehalten hatte.
Das ging ja gut los, entwickelte sich dann aber so,abgesehen von meinen kalten Händen, wie ich mir den Staudenmarkt vorstelle: ich finde Neues, ich habe die Möglichkeit mit den Anbietern ein wenig zu plaudern und Tipps zu bekommen, ohne von hektischen Dränglern zur Seite gestoßen zu werden.
Diese Damein der Warteschlange hatte größeres vor..
Am Vorabend hatten sie in der
Berliner Abendschau vom Massenansturm berichtet, so dass ich eigentlich wieder ähnliches erwartete, meine Erwartungen sich wunderbarerweise nicht erfüllten.
....So weit war ich am Sonntag mit dem Schreiben diese Postings gekommen...dann kam so viel dazwischen , dass ich gar nicht mehr zum Bloggen kam. Jetzt also am Ende der Woche die Fortsetzung des Postings.:
Blüten eines zum Spalier gezogenem Aprikosenbaums für den stolzen Preis von 360 €
Mein Hauptaugenmerk widmete ich dieses Mal den Kräutern, zumal ich solche ordinären Küchenkräuter wie Schnittlauch und Bohnenkraut brauchte. Sehr erstaunt war ich dann über das Angebot der Kräutergärtnerei Christian Herb, die gerade bei der Gattung
Allium gut sortiert waren. In meinen Kräuterbeeten stehen also inzwischen:
- Schnittlauch Forescate
- Schnittlauch ELBE .......weißblühende Rarität
- Riesenschnittlauch...soll bis 100cm hoch werden
- Winterheckezwiebel
- Racombole...mit 'spektakulären Blütenständen'
- Rakkyo , eine japanische Schnittlauchvariante
Auf dem Staudenmarkt gab es dann noch eine weiteren Kräutergärtnerei namens
Herb's. Warum diese Kräutergärtnerei sich so nennt, kann man erraten, aber wieso sie bei ihrer Namensgebung den
sächsischen Genitiv verwendet, der seit 1901 nicht mehr in der deutschen Sprache verwendet werden darf, will sich mir nicht erschließen. Ich hätte ja noch Verständnis für diese Namensgebung, wenn 'Herb' der Name des Inhabers wäre, aber da -siehe oben- gibt es ja bereits einen Kräutergärtner dieses Namens, dessen Gärtnerei sich BioGärtnerei Christian Herb nennt. Verwirrend....
Die Bioland-Gärtnerei herb's mit Apostroph verkaufte in Kistchen verschiedene Kräuter, damit auch die Berliner in den Genuss einer 'jrünen Soße' kommen .
Für das multikulturelle Berlin -als ob Frankfurt nicht ebenfalls ebenso multikulti wäre- wurde vorgeschlagen das klassische Frankfurter-Sauce-Rezept zu verändern : die Gärtnerei lud dazu ein die Kräuter individuell für eine Sauce zusammenzustellen: so könnte dann für eine PrenzlauerBerg-Sauce Koriander eine empfehlenswerte Zutat und für Dahlem sicher Kerbel unverzichtbar sein, war auf ihrem Flyer zur Berliner 'Jrünen Sauce' zu lesen. Der Zeitgeist lässt grüßen.
Multikulti war Berlin ja eigentlich schon immer...Kochtraditionen der Einwanderer aus Böhmen, Schlesien, Ostpreußen, Mecklenburg und Pommern oder auch der Hugenotten aus Frankreich sind eingemeindet worden.
Vielleicht hätten die Kräutergärtner mal in die Kräuterküche der neuen Einwanderer Berlins gucken sollen...und daraus neue Zutaten für eine Berliner Sauce kreieren sollen. Das bringt mich auf die Idee mal nachzufragen, ob in der Türkei frische Kräuter in DönerSaucen überhaupt verwendet werden...die Berliner Döner-Budenbetreiber bevorzugen ja eher die industriell gefertigten im Verkauf.