Donnerstag, August 09, 2007
Dachgartenspaziergang
Ich mag diese grünlich-gelben Blütensternchen, die in Dolden auf straffen rötlichen Blütenstielen stehen.
Andere flache Sedumarten haben sich fest miteinander verwebt, wo die Sonneneinstrahlung/Temperaturwechsel besonders intensiv waren, zeigen sie sich schon in einen herbstlichen Farbton .
Letztes Jahr dachte ich schon, dass das ebenfalls von mir ausgesäte Gras überhand nehmen würde, aber Sedum ist nicht so dumm ;-) und kämpft sich durch!
Montag, August 06, 2007
Sommer, Sonne, Staudengarten
Nachtrag: Herr Karl Foerster schreibt sich tatsächlich mit oe und stammt aus einer alten traditionsreichen Familie . aus: http://de.wikipedia.org/wiki/Karl_Foerster
Potsdam-Bornim ist nicht allzu weit von uns: Auf den Berliner Ring rauf und in einer Dreiviertelstunde konnte ich in der Sonne im denkmalgeschützten Garten der Familie Foerster sitzen und einem Gespräch Frau Marianne Foersters mit ihrer dort herumwerkelnden Gärtnerin lauschen.
Frau Foerster: Der Miscanthus muss noch geteilt werden.
Gärtnerin: Ja, ich weiß.
Frau Foerster: Wollen Sie sich nicht etwas davon mitnehmen?
Gärtnerin: Ach nein, mein Garten ist schon so voll, ich habe schon fast den ganzen Foerster Garten zuhause.
Sinngemäß wiedergegeben...
Auch im Foerstergarten gibt es Schnecken, wenn man genau hinsieht, erkennt man jede Menge Löcher in der Hosta!
Direkt nebenan befindet sich die Firma Foerster Stauden, trägt noch den Namen des Staudenpapstes, ist aber inzwischen eine GmbH, wenn ich mich nicht irre.
Wofür werde ich jetzt einen Platz finden müssen:
Nepeta nuda 'Purple Cat'
Lythrum virgatum'Rose Queen'
- Liatris aspera
- Solidaster luteus 'Lemore'
- Phlox paniculata 'Peppermint Twist'
- Geranium pratense 'Rozanne'
- Mentha species 'Erdbeer' (riecht mit viel Fantasie nach Erdbeer..)
Cyclanthera pedata
Deutsch: Olivenkürbis, Hörnchenkürbis, Klettergurke
Fremdsprachlich: Caygua, Korila, Achocca
In einer ungarischsprachigen (???) Quelle blieb ich dann hängen, mit vielen bunten Bildern eines Marktes , der Hörnchenkürbis gehört dort wohl zum normalen Gemüseangebot.http://www.terebess.hu/tiszaorveny/fuszer/peru.html
Außerdem wird die pulverisierte Gurke als "Functional Food" vermarktet, wenn man Cyclanthera bei Google eingibt, fallen einem auch sofort die vielen Angebote der pharmazeutischen Anbieter auf. Diese Gürkchen helfen :
"Control cholesterol
Reduce obesity
Control high blood pressure
Regulates the metabolism of lipids and sugar in the blood stream, decreasing cholesterol "
Sonntag, August 05, 2007
Himmelsstürmer Nummer Zwei
Die zweite Himmelsstürmerin ist Cyclanthera pedata (Pepino Relleno), in Liebenberg bei der Gartenausstellung als Jungpflanze gekauft. Sie ist ebenfalls einjährig und wächst wie wild auf dem Hochbeet, hat sich die davorwachsenden Sonnenblumen als Stütze gewählt, die bereits auch schon fast drei Meter hoch geworden sind, und ist immer noch auf der Suche nach oben. Nur da geht´s leider nicht mehr weiter. Die Pflanze habe ich zum ersten Mal in meinem Garten, Ursprung soll Mexiko sein, sie soll mit Luft gefüllte, gurkenähnliche Früchte tragen, die auch verzehrt werden können. Momentan sind diese Früchte allerdings winzig klein,interessant sind auch die Blüten. Mehrere männliche Blüten stehen an einem länglichen Trieb, rispenähnlich, in dessen Achsel sitzt eine kleine weibliche Blüte, bzw. die Frucht.
Angeblich sollen die Luft gefüllten Gurken dieser Pflanze mit Fleisch gefüllt werden, geschmort und dann gegessen werden. Im Moment habe ich Zweifel, ob sie überhaupt groß genug werden.
Mal sehen, ob das weltweite Netz noch ein Rezept hergibt. Die Laubblätter haben eine attraktive Form, erinnern mich an eine andere interessante Pflanze....
Samstag, August 04, 2007
Suchbewegungen
Keine Ahnung woher meine Vorliebe für Kletterpflanzen kommt, wahrscheinlich will ich unbewusst in meinem Garten eine Dschungelatmosphäre schaffen oder leide ich unter dem Dornröschensyndrom, so dass das schon Krankheitswert hätte?
Momentan beobachte ich die Rankbewegungen zweier einjähriger Kletterpflanzen:
Dicentra torulosa hatte ich bereits letztes Jahr im Garten: sie ist ein sehr zartes kletterndes tränendes Herz, das erst relativ spät im Vegetationsjahr in Fahrt kommt und erst jetzt ein paar spärliche Blüten zeigt. Die Samen des letzten Jahres hatte ich zwar abgenommen, aber vergessen rechtzeitig vorzuziehen. Ich bemerkte dann aber beim Jäten, wie ein Sämling aufgegangen war und inzwischen ein dichtes Geflecht zwischen Rosen und Aconitum gesponnen hat.
Kletterpflanzen wie diese auch werden mehrere Meter hoch, sind aber nicht in der Lage ihr eigenes Gewicht zu tragen, sind also immer auf der Suche nach Stützen. Die verschiedenen Kletterpflanzen haben verschiedene Methoden zum Klettern, so bildet Efeu Haftwurzeln, Kletterrosen sind sogenannte Spreizklimmer, die sich mit ihren Stacheln so verankern können, dass sie nicht umkippen können. Dicentra torulosa bildet Ranken, die jungen Ranken sind ständig auf der Suche nach Halt. Solche Suchbewegungen nennt man Circumnutationen: Die Organspitzen beschreiben kreisförmige, hin -und herpendelnde Bewegungen, wobei es sich hier um eine Bewegung durch Wachstum handelt. Es gibt sogar wissenschaftliche Untersuchungen zur Drehgeschwindigkeit der Ranken, Vitis vinifera braucht beispielsweise nur eine Stunde (!) für eine Umdrehung, die Glycine im Vergleich dazu drei Stunden!
Trifft die Pflanze auf einen Widerstand beginnt die Umwindungsreaktion. Wie rasch die Ranken mit Umwindung reagieren auch das wurde untersucht. So gibt es sehr empfindliche Arten wie Passiflora oder die Haargurke, die innerhalb von 3o Sekunden reagieren, Corydalis claviculata braucht dagegen 18 Stunden, hat also eine sehr lange Leitung.
Nach dem Umwinden des Haltepunkts gleicht sie zunächst einer straff gespannten Schnur, dann bildet sich aber eine elastische Schraubenfeder, so dass sie hervorragend gegen Wind und Stoß gesichert ist!
Mittwoch, August 01, 2007
Morgendlicher Gartengang
Die Buchshecken um die Käuter- und Gemüsegartenbeete hätten eigentlich schon im Mai geschnitten werden müssen , was aber durch meine lange Abwesenheit natürlich liegenblieb. Jetzt wollte ich´s gestern nachholen, aber der Regen wurde dann doch zu stark. Heute wird es fortgesetzt.
Und die dominate Kiefer schmeißt nach Gutdünken Nadeln und Zapfen, wohin sie will.
Rose de Resht hat auch noch ein paar Blüten, die einen grellen Kontrast zu den mich schon an den Herbst erinnernden gelben Rudbeckienblüten bilden.
Vielleicht sollte ich mich doch mal überwinden und die Rudbeckien, die so unproblematische und zu verlässige Blüher sind, gegen farblich passendere Stauden austauschen,. Vorschläge werden gerne entgegengenommen!
Dienstag, Juli 31, 2007
Sommerflieder
Der Sommerflieder ( Buddleia davidii ) ist ein Strauch, der mich an meine Kindheitstage erinnert, weil wir an ihn immer Schmetterlinge gejagt haben, rücksichtslos und grausam, ohne von irgendeinem Erwachsenen ermahnt zu werden, dass Schmetterlinge zarte Geschöpfe sind, die groben Kinderhänden nicht gewachsen sind.
Seit wir hier einen Garten haben, habe ich immer wieder erleben dürfen, wie etliche der Buddleias die Winter nicht überlebten. Dabei sind das Sträucher, die es sich in anderen Länder als Neophyten gemütlich machen und heimisch werden. In England habe ich gesehen, dass Strassenböschungen über und über mit ihnen bewachsen sind. Auch in klimatisch günstigeren Bundesländern, wohl auch in den Berliner Innenstadtbezirken hat er inzwischen Unkrautcharakter. Und wie ich aus unserem mikroklimatisch nicht so begünstigtem Teil des Berliner Umlands berichten kann, habe ich im Sommer des letzten Jahres zum ersten Mal auch einen Sommerflieder als Unkraut in meinem Garten erleben dürfen! Er hat sich bevorzugt in den Pflasterlücken der Zufahrt zum Grundstück ausgesät. Einen dieser Sämlinge hatte ich umgepflanzt, nicht damit gerechnet, dass er gleich in diesem Jahr zu einem Kleinstrauch heranwächst und dann auch noch blüht. Auch über die Farbe bin ich hell erfreut: ein altmodisches Lavendellila. Ich bin begeistert, wenn auch nicht unbedingt über die Stelle, an der er jetzt steht . Auch Schmetterlinge hatten ihn schon entdeckt.
So sah der Sämling im vorletzten Sommer aus:
Samstag, Juli 28, 2007
Verbänderungen
So entdeckte ich eine etwas unförmige Blüte bei den sich selbst ausgesäten Sonnenblumen, genaues Hinsehen ergab,, dass nur der Blütenstiel verbändert ist.
Oder diese Blüte von Lippia dulcis sieht geradezu komisch aus, wenn man sie mit den normalen Blüten vergleicht.
Der deutsche Name der Pflanze lautet 'Aztekisches Süßkraut', sie steht als Topfpflanze draußen, trägt ihren Namen zurecht. Das Kraut ist extrem süß, deshalb trockne ich immer wieder mal Blätter, zerkrümle sie, vermische sie mit den Blättern der Zitronenverbene oder Pfefferminze und habe so gleich einen gesüßten Tee.
Freitag, Juli 27, 2007
Mumien, Monstren, Mutationen
Und Mutationen sind überhaupt erst die Grundlage jeder Züchtung im gärtnerischen Bereich.
Vorletztes Jahr habe ich mir die Staude Veronicastrum virginicum Sorte 'Rosea' gekauft, ohne zu ahnen, dass das Exemplar nicht nur durch die Farbmutation Rosa meinen Garten bereichern wird, sondern auch noch durch Verbänderungen an fast allen Blütentrieben. Ich war begeistert als ich das letztes Jahr bei ihrer ersten Blüte entdeckte. Die Frage war dann nur, ob diese Verbänderung stabil ist oder im Folgejahr wieder auftreten wird.
Sie tauchte wieder auf, allerdings an nur drei Blütentrieben.
Eine andere stabile Verbänderung zeigt die Drachenweide, die ich als Uferbefestigung an das Fließ gepflanzt habe, im Winter sind die Verbänderungen am besten zu erkennen. In einem Forum habe ich die Aussage gelesen, dass Schnitt des Baumes diese Verbänderungen noch intensiviert. Also schneide ich reichlich, die Kätzchenweide ist als erster Vasenschmuck im Frühling immer besonders attraktiv. Nur blühen darf sie dann nicht, da mein pollenallergischer Mann sicherlich etwas dagegen hätte....
Auf die Idee darüber zu berichten brachte mich Claudia aus dem wilden Gärtnerblog, bei ihr wächst eine verbänderte Stockrose. http://www.das-wilde-gartenblog.de/category/alles-was-waechst/
Mehr über Verbänderungen in meinem Garten gibt´s morgen!
Dienstag, Juli 24, 2007
Wandern im Elbsandsteingebirge
Das erste Foto ist erst am späten Abend zum Sonnenuntergang auf der Bastei entstanden.
Im Kommentar merkt Barbara an, dass die klimatischen Verhältnisse anders sein müssen als man sie sonst im Gebirge kennt. Das Elbsandsteingebirge ist ein Mittelgebirge
( höchste Erhebung der Tafelberg mit 562 Meter) mit Extremen. Die Höhenunterschiede zwischen schroffen Felsen und den dazwischenliegenden engen Gründen sind beeindruckend, wenn man durchwandert. Im Weg der Teufelsschlüchte war es durch die heruntergefallenen Brocken teilweise so eng, dass wir auf allen Vieren hindurchgekrochen sind. Wir hatten unseren Spaß,die Durchgänge waren teilweise so eng, dass beleibtere Menschen ab neunzig Kilo Probleme gehabt hätten. Natürlich stellten wir uns vor wie man dort steckenbleiben könnte...
Die klimatischen Verhältnisse sind daher auch sehr unterschiedlich, hoch oben auf den Plateaus trocken und sommerheiß und unten eben angenehm kühl, man spricht auch von "Kellerklima". Diese Klimaumkehr ist typisch für das Elbsandsteingebirge.
Montag, Juli 23, 2007
Heureka
Das gute alte Buch erweist sich manchmal bei der Informationsbeschaffung immer noch ergiebiger als das weltweite Netz...aber wahrscheinlich liegt es nur an meiner dilettantischen Recherche, dass ich keine Anwort auf meine Frage nach der Bedeutung der roten Bestandteile der Päonienfrucht gefunden habe. Barbara (siehe Kommentar) konnte immerhin in ihrem Päonienbuch folgende Aussage finden "seed pods opening to show a brilliant cerise lining". Es kommt ganz selten zu reifen Samen, die dann auch brauchbar wären für das Vermehren der Pflanze." So wusste ich dann immerhin schon, dass die magentaroten Körner vermutlich sterile Samen sind.
Das Netz half mir dann nicht weiter bei der Antwortsuche, wieso eine Pflanze gleichzeitig sterile und fruchtbare Samen bildet, erst ein Blick in ein botanisches Buch in meinem Bücherschrank half mir weiter. In Peter Leins "Blüte und Frucht" (Morphologie, Entwicklungsgeschichte, Phylogenie, Funktion, Ökologie) zeigte mir, dass die Vielgestaltigkeit der Früchte und Samen bei Pflanzen als Ausdruck einer Form der Anpassung an die "vielfältigen Ausbreitungsmöglichkeiten" zu verstehen ist. Wie die Bienchen dabei helfen Pollen zu transportieren, haben Pflanzen weitere tierische Helfer, die ihnen bei der Ausbreitung ihrer Samen helfen.
"Molly The Witch" ,wie die Paeonia mlokosewitschii bei den Engländern genannt wird, ist wirklich eine Hexenmeisterin. Ihre Balgfrüchte (das ist die korrekte botansiche Bezeichnung für ihre Samenverpackung) setzen bei der Verbreitung der Samen auf "Endozoochorie", d.h. pflanzenfressende Tiere fressen den Samen, diese durchwandern den Darmtrakt und werden mit dem Kot wieder ausgeschieden. Diese müssen also relativ resistent gegen den Darmsaft der Tiere sein.
Für die Art der Ausbreitung der Diasporen (Same oder Frucht bei den Spermatophyta) ist
ihr Bau von Bedeutung: Durch Tiere verbreitete Früchte sind deshalb oft fleischig und intensiv gefärbt, besonders wenn Vögel angelockt werden sollen, die sich ja nicht so sehr über den Geruchssinn orientieren . "Vorherrschend sind dabei rote Farben, manchmal verstärkt durch einen Schwarz-Rot-Kontrast. Die Größe der Diasporen ist oft korreliert mit der Größe der ausbreitenden Tiere."
Frühlingserwachen zum ersten...zum zweiten...und zum dritten?
Endlich scheint der Frühling sich entschlossen haben doch noch ins Land zu ziehen. Die öden und deprimierenden Tage und Nächte des Kah...
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Endlich scheint der Frühling sich entschlossen haben doch noch ins Land zu ziehen. Die öden und deprimierenden Tage und Nächte des Kah...
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Wer in den Siebziger Jahren im dritten Fernsehprogramm des NDR das Gruselkabinett gesehen hat, kennt den Titel meines Postings. Aber auch di...