Sonntag, Januar 13, 2008
Januargartenspaziergang
Die Tage werden ja wieder deutlich länger, die Sonne zeigt sich häufiger. Nachts gibt es hier aber immer noch Frost, die Seen und Teiche der Umgebung sind mit einer dünnen Eisschicht bedeckt. Die Sonne strahlte wieder geradezu, so dass ich mich mit der Kamera auf den Weg gemacht habe und auf Ausschau nach ersten VorvorFrühlingsanzeichen begeben habe. Die typischen Frühlingsblüher meines Gartens sind ja die Christ- und Lenzrosen, so dass ich die auch zuerst inspizierte. Helleborus foetidus , den Stinkenden Nieswurz habe ich vor vielen Jahren als Sämling aus dem Garten meiner Mutter hier hergeholt. Er sät sich willig aus an möglichen und unmöglichen Stellen. Die Pflanzen sind nicht zu übersehen, ihre Blütenknospen hatten sie auch bereits im November/Dezember herausgeschoben. Helleborus x sternii ist ein Bastard aus der Korsischen und der Balearen-Nieswurz, davon habe ich zwei Exemplare. Dieses hier ist das gesündere, die Hybride ist nicht sehr winterfest und empfindlich .
Helleborus niger hat sich irgendwann mal in meinem Garten zu Fuße einer Austin Rose ausgesät, ich habe nicht gewagt sie umzusetzen. Jedes Jahr wird sie üppiger, aber jedes Jahr sehen die Blüten und Blätter angefressen aus. Ich möchte mal wissen, wer da jetzt schon bei den Frosttemperaturen nagt. Ich habe Schnecken in Verdacht, allerdings gesehen habe ich sie noch nicht.
Und auch die Helleborus orientalis Hybriden sind schon sichtbar, die alten Laubblätter liegen bei manchen Exemplaren heruntergebogen am Boden, während andere die Blätter noch schützend über den Blütenknospen halten. Der Blutampfer Rumex sanguineus var. sang. ist eine sehr dekorative Blattstrukturpflanze, er sät sich bei mir reichlich aus, falls jemand Bedarf haben sollte...Man kann diesen Ampfer wohl auch als Küchenkraut verwenden. Das habe ich allerdings noch nicht probiert.
Wenn die weißen Kätzchen der Drachenweide Salix sachalinensis aufbrechen, ist für mich eigentlich erst der Vorfrühlingsbeginn in meinem Garten... wie man sieht sind sie aber noch nicht so weit.
Auch die Rosetten der panaschierten Mondviole haben den Winter gut überstanden. gehört auch zu den vielen "Streunern" in meinem Garten. Die panaschierte Form habe ich mal von einer freundlichen Gartenforumsnehmerin vor inzwischen auch schon vier Jahren bekommen.
Den Austrieb des Meerrettichs Armoracia rusticana finde ich faszinierend, die Blätter sind im Jugendstadium fiederspaltig und sehen ganz anders aus als in der Endform.
Und zum Abschluss etwas zum Gruseln, diesen Schädel fand ich bei einem Spaziergang im Wald.Er liegt jetzt zu Füßen des des chinesischen Blüten Hartriegels, Cornus kousa var. chinensis, den ich wider besseren Wissens im Garten haben musste. Mein Boden ist eher basisch, eigentlich mögen das die asiatischen Hartriegel nicht. Der hier hat sich aber als recht tolerant erwiesen. Jetzt muss er auch noch den Schädel tolerieren.
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Als mir vor Jahren meine Schwiemu von ihrem Helleborus niger mitgab, warnte sie mich vor den Schnecken, welche die kleinen Blüten abfressen würden. Ich habe auch noch nie diese explizit gesehen, aber ich denke, sie hat schon Recht. Meine sehen auch immer etwas abgenagt aus. Zum Glück sind die Helleborus orientalis Schnecken resistent. Weshalb eigentlich diese, wie auch foetidus und argutifolius, aber niger nicht? In meinem Helleborusbuch steht allerdings geschrieben, dass die H.niger häufig auch von der Miniermotte und dann den winzig kleinen Gehäuseschnecken "angegriffen" werden kann (auch von Mäusen, da diese diein der Knospe enthaltenen Stoffe anscheinend brauchen).
AntwortenLöschenHast du vom Blutampfer Samen, die du verschenken möchtest? Ich wäre sonst eine dankbare Abnehmerin, wenn ich nachgeschlagen habe, wo er am besten gedeiht und wie hoch er wird. Mir gefällt die Blattstruktur und -Farbe. Könnte gut in mein rotes Beet mit den diversen Heucheras passen. Was meinst du?
Liebe Grüsse,
Barbara
Hallo, liebe Sisah,
AntwortenLöschendas ist aber ein feiner Kontroll-Rundgang durch deinen Garten. ;-)
Die Austriebe deines Meerrettichs Armoracia rusticana sehen fast so aus wie die vom Liebstöckel, finde ich. (Aber ich hab ja auch nicht eine so umfassende botanische Ahnung wie du. *g*) Beim Liebstöckel muss ich immer höllisch aufpassen, dass er nicht blüht, denn dann - wenn er sich später aussät und die Vögel die Samen gefressen haben - schlägt er überall im Garten aus, und soooo viel brauchen wir davon nun auch wieder nicht. ;-)
Mach dir einen ruhigen Sonntag, wir faulenzen auch ... *grins*
Ulrike
Bei der Helleborus niger habe ich ebenfalls die Schnecken in Verdacht. Da bei uns alles schön gemulcht ist, bzw sie zwischen Schottersteinen gepflanzt sind, hätten Schnecken ideale Rückzugsmöglichkeiten, um bei etwas milderen Temperaturen sofort in Aktion zu treten. Nur eine Pflanze im Kübel bei meiner Mutter scheint wohl nicht so schnell von ihnen besucht zu werden. Die gedeiht jedenfalls prächtig. Oder liegt das nur an der üppigen Gabe von Eierschalen?
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Silke
auch hier, wie auf anderen Blogs geniesse ich die Bilder des Gartens...meiner ist noch im Schlaf und ich gehe nur selten hin, weil es eben doch ein Stück weg ist...drum erfreue ich mich hier...
AntwortenLöschenschöne Woche von
Saba
Liebe Sisah, ich tippe auch auf Schnecken, jetzt ist das Nahrungsangebot noch nicht so groß, da gehen sie auf alles, was eßbar ist. Aber Du hast momentan auch noch nicht so viel zu schützen. Deshalb könntest Du die H.n. gezielt versuchen zu schützen, indem Du dick Kaffeepulver (verbrauchtes) rund um die Pflanze ausbringst. Das könnte helfen.
AntwortenLöschenLieber Gruß vom Wurzerl
Liebe Sisah, ich beneide dich um die vielen Helleboren in deinem Garten. Bei mir tummeln sich nur ganz wenige, aber über die Jahre hin wird das schon noch werden. Geduld, sag ich mir immer..., manchmal nützt's auch;)
AntwortenLöschenDen Blutampfer habe ich auch. Bei mir steht er seit drei Jahren in einem Feuchtbeet, wo es ihm ganz gut zu gefallen scheint. Ich muss mal schauen, ob er auch Kindlein produziert hat und versuchen, ihn auch an anderen Standorten anzusiedeln, die Blätter sind einfach wunderschön. Wo/wie steht er denn bei dir?
Der Schädel ist super! Ich ärgere mich noch heute, dass ich voriges Jahr das tolle Gebiss, das ich bei einer Wanderung gefunden habe, nicht mitgenommen habe - mein Schatz hat sich dagegen gewehrt.
Liebe Grüße, Margit
@Barbara: Jetzt habe ich nach Deinen Hinweisen noch einmal aufmerksam in mein Helleborus-Buch geschaut (von Marlene Ahlburg) und richtig, da steht tatsächlich etwas über "winzige Gehäuseschnecken" und von einer Miniermotte lese ich auch. Wir scheinen das gleiche Buch zu haben. Eigentlich wollte ich Dich gerade fragen, welches Buch zu hast, das solche aufschlussreichen Informationen gibt ! *grins*
AntwortenLöschenIch werde mich jetzt mal genauer auf die Suche nach diesen Schädlingen begeben. Mal sehen, viellleicht finde ich ja die Übeltäter.
Die Autorin des Buches erwähnt , dass diese Schnecken sich nicht mit den üblichen Methoden vertreiben ließen. Vögel würden dabei am besten helfen. Nun....meine Vogelschar hier war offensichtlich nicht interessiert.
Samen vom Blutampfer habe ich bereits entsorgt, der vermehrt sich fantastisch darüber, so dass ich wenn ich nicht rechtzeitig die Blüten abschneide, eine reichliche Ausbeute habe. Aber ich kann Dir Sämlinge schicken, wenn im Frühjahr wieder welche aufgehen.
@Silke. Ja, Rückzugsmöglichkeiten für Schnecken gibt es bei mir auch reichlich, da ich das Haselnusslaub der Korkenzieherhasel immer den Winter über liegen lasse....aber dass Eischalen Schnecken vom Fraß abhalten , halte ich für ein Gerücht. Schnecken brauchen Kalk zum Aufbau ihres Hauses, ich könnte mir vorstellen, dass sie sogar dankbar für diese Angebot sind ;-)
@Wurzerl: Ja, Kaffeesatz, bzw. Coffein ist für Schnecken tödlich, allerdings müsste ich dann rechtzeitig daran denken, dort zu streuen. Andererseits ist Kaffeesatz reich an Huminsäuren, verändert also den pH-Wert des Bodens, ich weiß nicht, ob Helleborus das mögen, die bevorzugen alkalische Böden...
@Margit: Mein Boden ist hier auf Grund seines Kalkgehaltes ideal für Helleborus, deshalb habe ich ja so viele...(auf andere Pflanzen, die ich liebe muss ich deshalb verzichten :-( )
Der Blutampfer steht überall, er versamt sich wie blöd. Unser Boden ist sandig, im Sommer manchmal sehr trocken. Über Kindel vermehrt der sich eher langsam. Ich biete Dir ebenfalls gerne an, Ampfersämlinge zu schicken. Letztes Jahr habe ich in einem Forum davon angeboten, da war kaum einer interessiert...ich könnte inzwischen handeln damit. Viele Sämlinge sind auf dem Kompost gelandet.
Ich mache Euch hier Angebote, dabei habe ich diesmal die Samenstände abgeschnitten, hoffentlich habe ich ein paar übersehen, so dass auch ausreichend Sämlinge aufgehen werden!
linne: Dann geht´s Dir ja mit dem Liebstöckl wie mir mit dem Ampfer, so viel brauche ich auch nicht. Merkwürdigerweise fühlt sich Liebstöckl in meinem Garten nicht so wohl, hängt sicherlich auch mit den Vorlieben einiger Pflanzen für bestimmte Böden ab.
Hallo Sisah
AntwortenLöschenes handelt sich wirklich um das gleiche Buch!! Apropos Eierschalen, das war/ist ein angeblich probates Mittel gegen Schneckenfrass. Meine Schwiemu zerbröselt die Schalen und legt sie um die Pflanzen....frei nach dem Motto "Wenn's nicht nützt, so schadet es auch nicht".
LG, Barbara
Da tut sich ja schon viel bei dir im Garten. Aber ich gebe zu, bei mir gibt es ja auch noch nicht so viel, dass schon viel zu sehen sein könnte *lach*. Das wird wohl noch ein paar Jährchen dauern. - Die hübschen Schwanzmeisen sind neuerdings auch bei uns zu Gast, aber sehr scheu. Vermutlich wegen der Katzen. Mit Helleborus habe ich mich noch nicht beschäftigt. Ich kannte diese Bezeichnung nur für die Christrose. Dass darunter auch die Nieswurz fällt, ist für mich eine ganz neue Erkenntnis.
AntwortenLöschenHerzliche Grüße
Elke
Liebe Sisah,
AntwortenLöschenschön, dass Du uns mit raus genommen hast. Ja Du hast Recht, die Tage werden GsD wieder spürbar länger. Von Kälte und Frost ist bei uns nichts zu spüren. Allerdings, meine Helleborus Niger blühen leider noch nicht. Außer Gänseblümchen ist auch sonst leider nicht viel los im Garten.
Liebe Grüße, Birgit
So ganz allmählich lassen sich meine H. orientalis auch blicken, nur die foeditus mickern immer vor sich hin. Ich glaube aber dass sie nicht den richtigen Platz haben, dort wo sie sitzen ist es fast ein bisschen zu trocken und auch zu sonnig. Allerdings trau ich mich gar nicht sie jetzt umzusetzen, ich hab Angst dass sie das übelnehmen und sich ganz verabschieden.
AntwortenLöschenDie Drachenweide sieht ja interessant aus, allerdings würde sie zu meinem Gartenstil nicht so richtig passen. Aber man muss ja auch nicht alles haben!
LG Lis
Also wenn Schnecken den Christrosen schaden, dann sind es sicherlich die eher die Nacktschnecken und denen ist Kalk wohl egal. Ich meinte auch nicht, dass die Eischalen die Schnecken abhalten könnten, sondern dass der Kalk von Eierschalen den Christrosen nützt.
AntwortenLöschenEs kann sein, dass der Kaffeesatz den Christrosen wirklich schaden kann. Im letzten Jahr waren die Christrosen an der Garagenwand noch etwas üppiger. Aber nach einem Sommer mit reichlich Kaffeesatz scheinen beide Pflanzen mehr zu kümmern. Wahrscheinlich war die Dosis für das kleine Beet zu hoch. An anderen Stellen im Garten scheint der Kaffeesatz an Christrosen jedoch keine negativen Einflüsse zu haben. Wie überall ist wohl die Menge entscheidend...
AntwortenLöschen@Lis: Der Stinkende Nieswurz in meinem Garten ist absolut hart im Nehmen, der wächst auch an sehr trockenen Stellen. Vielleicht liegt´s eher am Boden?
AntwortenLöschen@Silke: Du hast recht, die Menge des Kaffeesatzes wird sicherlich auf die Bodenbeschaffenheit einen Einfluss haben. Ich habe schon überlegt, ob ich die Christrosen vielleicht mal nur mit starken Kaffee gießen sollte im Herbst, wenn die Blüten angelegt werden. Vielleicht könnte ich dann den Schnecken den Geschmack verderben. Außerdem reagieren sie auch auf Gerüche, vielleicht gehen sie ja gar nicht erst an die Blütenblätter , wenn es nach Kaffee riecht??
Dass Nacktschnecken keine Schale haben, stimmt nicht ganz. Ähnlich wie der Tintenfisch (gehört ebenfalls zu den Weichtieren) einen Schulp hat, haben manche Nacktschnecken auch ein sogenanntes
Kalkschild/Schalenrest unter der Haut. Dieser kann relativ groß sein (Kielschnegel), relativ klein (Schnegel) oder fast ganz fehlen (Wegschnecken ). Frag mich jetzt bitte nicht, welche dieser Arten an Pflanzen fressen ;-)
Gut, dann frage ich nicht!
AntwortenLöschenIch vermute, dass zerbröselte Eierschalen höchstens einen etwas unangenehmeren Untergrund für Schnecken bieten, aber da wo es Hunger gibt, gibt es bestimmt auch einen Schnecken-Weg. Jedenfalls scheinen einige unserer Pflanzen ab und an ein paar Kalkgaben zu schätzen. Und was sie stärkt, lässt sie vielleicht die Schnecken-Attacken besser überstehen.
Leider habe ich in diesem Winter nicht genügend Fotos von unseren Christrosen gemacht, um nun zu sagen, dass der Kaffeesatz die Blätter und Blüten etwas schützt. Da wir mit einer Pressfilterkanne unseren Kaffee kochen, bekommen unsere Christrosen ohnehin immer durch das Ausspülen der Kanne verdünnten Kaffee über Knospen und Blattansätze gegossen. Im Moment hält sich der Fraß noch etwas in Grenzen, aber ich glaube, dass ein paar Anwendungen im Herbst nicht ausreichen werden, um ihnen den Appetit zu verderben. Zumindest bei den ebenfalls im Beet stehenden Hostas treten trotzdem reichlich zerfressene Blätter auf.
Von wegen: Der Fraß hält sich nicht mehr in Grenzen - alle Blätter der Christrosen sind gut durchlöchert, bzw. es stehen sogar nur die Blattgerippe. Komisch, die Blüte ist noch unverletzt. Und in der vollgeregneten Katzenfutterschale auf dem Rasen, ganz in der Nähe, sind gestern Nacht schon 7 kleine Nacktschnecken ertrunken! Also könnte ich die Christrose jetzt nur durch Katzenfutter oder Melonenschalen schützen, in dem ich die Schnecken dann rechtzeitig einsammele und vernichte. Aber...
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